„Hoffentlich ist alles gut so…“ Musikalische Lesung
08sep19:00„Hoffentlich ist alles gut so…“ Musikalische Lesung
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Paula Modersohn-Becker und Rainer Maria Rilke – eine nicht gelebte Liebe Lesung aus Briefen, Tagebüchern und Gedichten Die Malerin und der Lyriker Rainer Maria Rilke lernten sich 1899 in dem
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Paula Modersohn-Becker und Rainer Maria Rilke – eine nicht gelebte Liebe
Lesung aus Briefen, Tagebüchern und Gedichten
Die Malerin und der Lyriker Rainer Maria Rilke lernten sich 1899 in dem norddeutschen Malerdorf Worpswede kennen. Zwei fast Gleichaltrige, 1876 und 1875 geboren, die »das Nervensystem einer Generation« besaßen; zwei noch Unfertige, Suchende, die sich fanden, um sich zu lassen. Eine Malerin und ein Dichter, zwei Menschen, die sich in dem unabwendbaren Zwang begegneten, ihrer Kunst dienen zu müssen und die darum tief die »Feindschaft zwischen dem Leben und der großen Arbeit« an sich erfuhren. Zwei Menschen, die sich seelisch und geistig näher standen, als ihre Begegnungen wahr machen konnten; sie verzichteten, um sich selbst zu gewinnen. Häuslichkeit, wonach auch sie sich sehnten, gaben sie auf, um, jeder auf seine Weise, dem Zwang zum künstlerischen Ausdruck zu folgen. Zugleich war Paula Modersohn-Becker auch eine Frau von 1900, voller Sehnsucht nach Geborgenheit, trotz ihres Stolzes: »Wir Frauen können uns wohl für eine Zeit lang losreißen, aber wir halten nicht aus. Es liegt uns nun einmal nicht, Ausnahmen zu sein, es macht uns so seltsam, vielleicht interessanter, als sonst?« Paula Modersohn-Becker, die immer wieder nach Paris reiste, kehrte von dort aus ihrer Freiheit und Einsamkeit zurück in die Landschaft ihrer Anfänge, in ihre Ehe mit dem Maler Otto Modersohn: »Hoffentlich ist alles gut so.«
Blanche Kommerell & Christian Kercher, Lesung
Michael Nestler, Violine
Eintritt: 12,-/erm.10,-
Einlass und Kartenverkauf 30 Min. vor Beginn
Blanche Kommerell, Schauspielerin und Dichterin
Sie zieht uns in den Bann der Worte. Ihr ganzes Leben hat sie der Sprache und Literaturvermittlung gewidmet, von ihren frühen Rollen in den Märchenfilmen der DEFA und im Deutschen Theater bis zur Theaterpädagogik heute an der Uni Witten-Herdecke und eigenen Gedichten.
Der Abend über die Liebe zwischen Paula und Rainer Maria ist eines der zahlreichen literarischen Porträts der Berlinerin. Dafür hat sie in Bremen noch die Tochter von Rilke und seiner Frau, der Bildhauerin Clara Westhoff, besucht.
Christian Kercher, Rezitator und Kleinkünstler
„Gedichte und Geschichten – sie müssen laut werden“. So brachte er die Hommage an sein Vorbild Hanns Dieter Hüsch letztes Jahr in die Inselkirche, wo der Narr vom Niederrhein selbst noch aufgetreten war. Gemeinsam mit Blanche Kommerell fanden die Gedichte des schwedischen Nobelpreisträgers Tomas Tranströmer Gehör unter dem Titel ‚Fallschirmsprung aus dem Traum‘. Kercher arbeitet nicht unter Hochdruck an eigenen Texten, aber es gibt sie auf seiner Berliner Kiezbühne. „Lyrik lebt. Erleben Sie es!“
Michael Nestler, Violine
Sein Bogenstrich rührt uns an, dich und mich. Der Geiger hat uns in der Hand, um es mit Rilkes Worten aus dem „Liebesgedicht“ zu sagen. Der Dresdener in Hamburg ist Kammermusiker und Solist in verschiedenen Ensembles. Nestler unterrichtet an der Hochschule für Musik Dresden und fördert den Nachwuchs im sächsischen Musikrat. Was ihn inspiriert, ist die Verbindung von Sakralem und Musik sowie der verfassten Musik und Improvisation.
Zeit
8. September 2020 19:00(GMT+00:00)
Ort
Inselkirche Kloster
Kirchweg 42