„Weh denen, die Unheil planen, weil sie die Macht haben!“
Prophet Micha 2,1 Losungswort zum Buss- und Bettag 2025
Unheil entsteht dem Wortsinne nach dort, wo etwas, was heil ist, zerbricht. Etwas geht kaputt – und das passiert uns Menschen immer wieder, bei allem guten Willen.
Unheil aber meint mehr, als zerbrochenes Geschirr. Es ist umfassend, existentiell. Es verändert das Leben grundlegend, oder zerstört es sogar. Ein Hausbrand, ein folgenschwerer Unfall, ein Krieg, …, – das ist Unheil.
Selbst Unheil kann ungewollt geschehen. Weh aber denen, die Unheil planen, sagt uns die Bibel.
Unheil zu planen heißt, seine Kraft und Energie gezielt darauf zu verwenden, das Leben anderer zu zerstören. Und desto mehr Macht und Einfluss Menschen haben, desto umfassender können sie vernichten, was sich zuvor als tragfähig und lebenserhaltend bewährt hat. Aber wie groß auch immer die Mächtigen scheinen – wie klein sind sie doch in Wirklichkeit. Vermutlich ahnen sie das. Warum sonst würden sie ihre niedrigen Taten mit höheren Zielen zu rechtfertigen suchen – mit Ideologie, Religion, oder nationalen Interessen …? „Wir sind die Guten!“ beanspruchen sie für sich selbst.
Aber es gibt keine höheren Ziele, die gezielte Bosheit und geplantes Unheil rechtfertigen. „Wehe“ ruft der Prophet Jesaja in Gottes Namen, und damit im Namen der höchsten Instanz allen Lebens aus.
„Wehe!“ Und das heißt, es wird den Übeltätern nicht gut damit ergehen. Das Unheil fällt auf sie selbst zurück. Das ist ein Versprechen, nämlich dass sich Recht und Gerechtigkeit durchsetzen, auch Wahrheit und Güte, gegenüber jedweder Willkür und Gewalt. Das ist ein tröstliches Versprechen, mit Vollmacht ausgesprochen gegenüber der augenscheinlichen Übermacht all derer, die Unheil planen und gezielt Unrecht tun. Es ist ein Versprechen, dass uns ermutigen kann und soll, auch in Zeiten wie den unseren, in denen uns so vieles Unheil quält: entfesselte Kriege, schamlose Lügen, unerträgliche Selbstgerechtigkeit. Ermutigung und Trost! Gott behält Recht. Das Versprechen des Propheten geht sogar weiter. Frieden verkündet er: „Schwerter werden zu Pflugscharen und kein Volk wird mehr lernen, Krieg zu führen“. (Micha 4,3)